Blog - Heilpraktikerin Alexandra Reimke

Allergiesaison mit TCM: Ernährung und ganzheitliche Unterstützung für sanfte Linderung
von Alexandra Reimke
Frühling liegt in der Luft – die Tage werden länger, die Natur erwacht, und mit den ersten warmen Sonnenstrahlen fliegen auch die Pollen durch die Luft. Für viele Menschen beginnt nun eine Zeit, die weniger nach Blütentraum und Vogelgezwitscher klingt, sondern eher von Niesen, juckenden Augen und verstopfter Nase geprägt ist. Heuschnupfen ist keine „Lappalie“, sondern für Betroffene oft eine starke Einschränkung im Alltag: Freiluftaktivitäten werden zur Herausforderung, und selbst einfache Spaziergänge können zur Qual werden.
Doch Heuschnupfen muss nicht einfach hingenommen werden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) betrachtet man Allergien nicht als isoliertes Problem, sondern als Signal dafür, dass das körpereigene Abwehrsystem – das sogenannte Wei-Qi – geschwächt ist. Ein geschwächtes Milz-Qi kann nicht genügend Energie produzieren, die Lunge kann das Wei-Qi nicht ausreichend nach außen transportieren, und wenn die Nierenenergie ebenfalls schwächelt, fehlt die Grundlage für eine stabile Schutzfunktion. Das Ergebnis: Pollen dringen leichter ein, Schleimhäute reagieren empfindlich, und Heuschnupfen-Symptome wie Niesen, tränende Augen oder wässriger Nasenausfluss nehmen überhand.
Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie mit einfachen, aber wirkungsvollen Ernährungstipps Ihrem Körper helfen, die Abwehr zu stärken – von wärmenden Getreidebreien bis zu kühlenden Salaten. Darüber hinaus erfahren Sie, wie Sie mit wenigen Alltagstricks den Pollenflug entschärfen und Ihre Beschwerden nachhaltig lindern können. Wenn Sie bereits vor dem Pollenhochsommer mit diesen Maßnahmen beginnen, haben Sie gute Chancen, die Allergiesaison deutlich entspannter zu erleben. Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg finden, wie Sie mit TCM-Prinzipien Ihren inneren Schutzpanzer wiederaufbauen und den Frühling wieder unbeschwert genießen.
1. Allergische Rhinitis aus Sicht der TCM
Wenn im Frühling die Pollen fliegen, beginnen für viele Menschen quälende Tage voller Niesen und tränender Augen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist Heuschnupfen jedoch mehr als nur ein saisonales Ärgernis - es kann unter anderem Anzeigen, dass das Abwehr-Qi (Wei-Qi) nicht ausreichend stark ist, um äußere Reize abzuwehren. In der TCM-Lehre greifen u.a. folgende Ungleichgewichte bei Allergien ineinander:
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Schwaches Milz-Qi: Die Milz kann nicht genügend Qi produzieren und verteilen, wodurch die Abwehr geschwächt wird.
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Geschwächte Lunge: Die Lunge ist verantwortlich für das Wei-Qi nach außen. Ist sie zu schwach, kann sie Pollen-„Wind“ nicht fernhalten.
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Abschwächung des Nieren-Funktionskreises: Die Nieren nähren das Wei-Qi von seiner Wurzel her. Ist auch hier ein Energiemangel, fällt das gesamte Abwehrsystem zurück.
Ziel einer TCM-Behandlung ist es, das Wei-Qi nachhaltig zu stärken, das Milz- und Lungen-Qi zu unterstützen und überschüssige feuchte oder pathogene „Wind-Toxine“ sanft auszuleiten.
2. Ernährungstipps für die Allergiesaison
Eine ausgewogene, auf die Bedürfnisse Ihres Körpers abgestimmte Ernährung ist in der Allergiesaison essenziell. Mit den richtigen Lebensmitteln stärken Sie Milz, Lunge und Nieren – und damit Ihre Abwehrkräfte.
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Warme, leicht verdauliche Speisen
Statt eisgekühlter Getränke und roher Salate sollten Sie warme, schonend zubereitete Mahlzeiten bevorzugen. Ein Haferbrei mit Zimt und Datteln etwa nährt das Milz-Qi, ohne unnötige Feuchtigkeit im Körper zu stauen. Hafer und Hirse sind in der TCM bewährte Körner, die den Stoffwechsel sanft anregen und die Energieaufbauphase unterstützen. -
Qi-tonisierende Getreide
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Hirse oder Gerste als Basis für Suppen oder Getreidebreie: Diese Getreidearten fördern die Verdauung und spenden wertvolles Qi.
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Gemüsesorten zur Schleim- und Feuchtigkeitsreduktion
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Gedünstete Karotten und Süßkartoffeln: Sie stärken das Milz-Qi und liefern wertvolle Nährstoffe.
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Klare Gerstensuppe: Sie befeuchtet die Nasenschleimhäute, ohne Feuchtigkeit anzustauen, und spricht besonders die Lunge an.
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Kühlend befeuchtende Zutaten bei Hitzegefühl
Gerade an warmen Tagen und bei starkem „Heuschnupfen-Hitzegefühl“ (roter, juckender Rachen, trockene Augen) kann ein Gurkensalat oder ein lauwarmer Chrysanthemen-Minz-Tee wohltuend sein:Chrysanthemen-Minz-Tee
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1 TL getrocknete Chrysanthemenblüten
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1 TL getrocknete Minzblätter
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Mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen
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Schluckweise trinken
Die Chrysantheme kühlt sanft den Kopf- und Rachenbereich, Minze löst Hitze und befreit die Nasengänge.
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Lebensmittel, die Sie meiden sollten
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Milchprodukte, vor allem während akuter Allergieschübe, weil sie Feuchtigkeit im Körper halten und zu Schleimbildung beitragen können.
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Frittierte, stark fetthaltige Speisen und zu viel Weißmehl- oder Zuckerhaltiges, da sie die Verdauung belasten, die Abwehr schwächen und zur Bildung innerer Hitze führen können.
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Eisgekühltes oder Rohkost in großer Menge, da Kälte das Milz-Qi blockiert und den Energieaufbau stört.
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Wenn Sie Ihre Mahlzeiten saisonal, warm und leicht gestalten, legen Sie die Grundlage dafür, dass Milz, Lunge und Nieren effektiver zusammenarbeiten. So kann Ihr Körper Pollen-„Wind“ besser abwehren.
3. Ergänzende Alltagstipps für die Allergiesaison
Über Ernährung und die begleitende TCM-Therapie hinaus können Sie zusätzlich folgende Maßnahmen anwenden, um Pollenbeschwerden weiter zu lindern:
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Pollenarm lüften
Vermeiden Sie das Lüften in den frühen Morgenstunden (5 – 9 Uhr), wenn die Pollenkonzentration am höchsten ist. Besser geeignet ist der frühe Nachmittag, wenn die Luft etwas klarer ist. -
Kleidung und Haare reinigen
Ziehen Sie am Abend Ihre pollenbelastete Kleidung aus und duschen Sie, um Pollenreste von Haut und Haaren zu entfernen. Das entlastet Ihre Schleimhäute über Nacht. -
Sanfte Bewegung nach Regen
Nach Regenschauern ist die Pollenbelastung in der Luft am geringsten. Ein kurzer Spaziergang oder leichte Bewegungsübungen an solchen Tagen können Ihr Wohlbefinden deutlich steigern. -
Nasenspülung
Eine milde, salzhaltige Nasenspülung (in der Apotheke erhältlich) hilft, Pollenpartikel aus den Nasengängen zu entfernen und die Schleimhäute zu beruhigen. -
Regelmäßiger Schlaf-Rhythmus
Schaffen Sie einen festen Schlafrhythmus und verzichten Sie mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen auf Bildschirmlicht (insbesondere Smartphone und Tablet). So stabilisieren Sie Ihr Nervensystem und stärken das Immunsystem während der regenerativen Nachtphase.
4. Fazit
Heuschnupfen ist für Betroffene eine echte Belastung, doch die TCM bietet einen umfassenden Weg, Allergien nicht nur symptomatisch zu bekämpfen, sondern die Abwehrkräfte an ihrer Wurzel zu stärken.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine persönliche Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Bei akuten oder chronischen Beschwerden empfehle ich eine ausführliche Diagnostik und individuelle Therapieplanung.
Alexandra Reimke
Heilpraktikerin
zert. TCM Therapeutin / ZfN
Dipl. (AGTCM) chin. Pharmakologie
Info und Termine unter:
Tel.: 0152 270 58 668
Termine nach Vereinbarung
Mo-Fr 10:00 - 20:00
auch Abendtermine möglich
Notfalltermine bei akuten Rückenschmerzen
auch an Wochenenden und Feiertagen
Behandlungsort:
SinnVoll – Zentrum für Gesundheit
Menzinger Str. 68
80992 München - Nymphenburg